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Vorteile und Nachteile der PKV: Übersicht & Erklärung

    Vorteile und Nachteile der PKV: Übersicht & Erklärung

    Der Traum von perfekter Versorgung: Ein Arzttermin ohne monatelange Wartezeit, ein erfahrenes Expertenteam, das sich um jedes Detail der eigenen Gesundheit kümmert sowie ein Krankenhausaufenthalt, der mehr an ein Hotel erinnert als an eine Klinik.

    Die private Krankenversicherung (PKV) verkörpert diese Vision von erstklassiger medizinischer Betreuung!

    Nicht umsonst sprechen viele Menschen von einer “Zwei-Klassen-Gesellschaft” beim Gesundheitssystem in Deutschland.

    Wer vor der Entscheidung “private oder gesetzliche Krankenversicherung” steht, sollte natürlich alle Vorteile und Nachteile kennen, die mit dieser Wahl in Zusammenhang stehen können!

    Dieser Artikel bringt bei der Abwägungsfrage Licht ins Dunkel: Außerdem gibt es Praxisbeispiele dazu, wie die Vorteile und Nachteile in der Realität aussehen und ausgestaltet sein können.

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    Vorteil 1: Bevorzugte Behandlung & “Zwei-Klassen-Gesellschaft”

    Einer der markantesten Vorteile der privaten Krankenversicherung ist die bevorzugte Behandlung von Privatversicherten. In der medizinischen Versorgung wird oft von einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ gesprochen. Dies bedeutet, dass PKV-Versicherte in der Regel schneller Termine bei Fachärzten bekommen, kürzere Wartezeiten in Praxen haben und bei Krankenhausaufenthalten von besonderen Annehmlichkeiten profitieren können, wie etwa einem Einzelzimmer oder Chefarztbehandlung. Der Grund liegt in der Vergütungsstruktur: Ärzte und Kliniken können bei Privatpatienten deutlich höhere Honorare abrechnen als bei gesetzlich Versicherten. Das motiviert viele medizinische Dienstleister, ihre knappen Ressourcen bevorzugt für diese Patienten bereitzustellen.

    Darüber hinaus bieten viele Ärzte PKV-Versicherten länger angesetzte Beratungszeiten und intensivere Diagnostik, da sie die Möglichkeit haben, höherwertige Untersuchungen und Therapien in Rechnung zu stellen. Diese Aspekte bedeuten für PKV-Versicherte nicht nur schnelleren Zugang, sondern oft auch eine qualitativ hochwertigere medizinische Versorgung.

    Praxisbeispiel:

    Eine privatversicherte Patientin, die unter starken Rückenschmerzen leidet, ruft bei einem Orthopäden an. Trotz hoher Nachfrage bekommt sie innerhalb von drei Tagen einen Termin. Eine gesetzlich versicherte Patientin mit denselben Beschwerden muss hingegen vielleicht bis zu sechs Wochen auf einen Termin warten. Die schnelle Behandlung kann den Heilungsprozess enorm beschleunigen, da die Beschwerden frühzeitig diagnostiziert und therapiert werden.

    Im Krankenhaus zeigt sich dieser Vorteil ebenfalls deutlich. Privatpatienten haben häufig Zugang zu Chefarztbehandlungen und können zwischen Ein- oder Zweibettzimmern wählen. Dies gewährleistet nicht nur medizinische Spitzenversorgung, sondern bietet auch mehr Komfort während des Krankenhausaufenthalts.

    Ein weiteres Beispiel:

    Ein privatversicherter Mann, der nach einem Unfall operiert werden muss, wird von einem erfahrenen Chefarzt operiert und in einem Einzelzimmer untergebracht. Gesetzlich Versicherte haben hingegen keinen Anspruch auf diese Extras und werden meist in Mehrbettzimmern untergebracht, wo Ruhe und Privatsphäre eingeschränkt sind.

    Vorteil 2: Zusätzliche Leistungen

    Ein zentraler Vorteil der PKV ist natürlich auch die breite Palette an zusätzlichen Leistungen, die über die Grundversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgeht.

    Dazu gehören Leistungen wie:

    • Hochwertige Zahnbehandlungen: Während die GKV nur Grundbehandlungen abdeckt, erstattet die PKV oft teure Eingriffe wie Zahnimplantate oder vollkeramische Kronen.
    • Heilpraktiker und alternative Medizin: Viele PKV-Tarife übernehmen Kosten für alternative Therapien wie Osteopathie, Akupunktur oder Homöopathie, die in der GKV kaum berücksichtigt werden.
    • Sehhilfen und Brillen: Die PKV übernimmt in der Regel höhere Anteile oder sogar die gesamten Kosten für Sehhilfen, während die GKV hier stark eingeschränkt ist.
    • Reiseschutz: Bei Auslandsaufenthalten sind privat Versicherte oft umfassender abgesichert, inklusive Rücktransport im Krankheitsfall.

    Privatversicherte haben dadurch Zugang zu einem erweiterten Leistungsspektrum, welches es so in der GKV nicht gibt.

    Beispiele aus der Praxis:

    1. Zahnbehandlung: Eine privatversicherte Person benötigt ein Zahnimplantat. Während die GKV nur einen kleinen Teil der Kosten für den Zahnersatz übernimmt (z. B. Standardversorgung mit einer einfachen Krone), erstattet die PKV bis zu 100 % der Kosten für das Implantat, einschließlich hochwertiger Materialien wie Keramik.
    2. Heilpraktikerleistungen: Ein Patient mit chronischen Rückenschmerzen entscheidet sich für osteopathische Behandlungen, die von der PKV vollständig übernommen werden. Die GKV würde diese Kosten nur in Ausnahmefällen und sehr eingeschränkt tragen.
    3. Sehhilfen: Eine privatversicherte Person kauft eine neue Brille für 800 €. Die PKV übernimmt je nach Tarif bis zu 100 % der Kosten, während die GKV hier keinerlei Leistungen mehr anbietet.

    Vorteil 3: Individuelle Tarifgestaltung & freie Vertragswahl

    Versicherte können ihren Versicherungsschutz individuell gestalten, was in der GKV so nicht möglich ist. Das bedeutet, dass man sowohl hinsichtlich der Leistungen als auch hinsichtlich der Kosten einige Spielräume hat.

    Dadurch haben Versicherte freie Wahlmöglichkeiten in Aspekten wie den folgenden:

    • Die Wahl zwischen Basis-, Komfort- und Premiumtarifen.
    • Zusätzliche Bausteine wie Zahnzusatzversicherungen oder Krankentagegeld.
    • Vertragskonditionen, die ihren persönlichen Bedürfnissen entsprechen, z. B. Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer im Krankenhaus.

    Ein weiterer Vorteil ist die freie Wahl des Versicherers. Kunden können aus verschiedenen Anbietern und Tarifen wählen, um denjenigen Vertrag abzuschließen, der optimal zu ihrer Lebenssituation passt.

    Praxisbeispiel:

    Ein junger Selbstständiger wählt einen günstigen Basis-Tarif mit hoher Selbstbeteiligung, da er selten ärztliche Leistungen in Anspruch nimmt und den monatlichen PKV-Beitrag möglichst niedrig halten möchte. Eine ältere Frau dagegen, die regelmäßige Behandlungen benötigt, ist froh um ihren Komfort-Tarif mit umfassendem Schutz, Chefarztbehandlung und Einzelzimmeroption.

    Vorteil 4: Beitragshöhe unabhängig vom Einkommen

    In der GKV richtet sich der Beitragssatz nach dem Bruttoeinkommen, was bedeutet, dass Gutverdiener automatisch höhere Beiträge zahlen – unabhängig davon, wie oft sie tatsächlich medizinische Leistungen in Anspruch nehmen. In der PKV hingegen hängt die Beitragshöhe primär von Alter, Gesundheitszustand und gewähltem Leistungsumfang ab. Zum Beispiel für Selbstständige, Freiberufler und Gutverdiener ist dies ein entscheidender Vorteil, da sie keine zusätzlichen Kosten durch ein höheres Einkommen tragen müssen.

    Ein weiterer Aspekt ist, dass PKV-Beiträge – anders als in der GKV – individuell kalkuliert werden. Wer z. B. wenig Leistungen benötigt, kann durch die Wahl eines Tarifs mit hoher Selbstbeteiligung oder Ausschluss bestimmter Zusatzleistungen die Kosten erheblich senken.

    Praxisbeispiel:

    Ein selbstständiger Architekt mit einem Einkommen von 150.000 € jährlich zahlt in der GKV monatlich ungefähr 1.000 € (mit Höchstsatz). In der PKV zahlt er hingegen nur 600 €, obwohl er einen hochwertigen Versicherungsschutz mit Chefarztbehandlung und Zahnersatz gewählt hat. Damit spart er nicht nur Geld, sondern erhält auch einen besseren Leistungsumfang.

    Vorteil 5: Besonders günstig, wenn man mit gutem Gesundheitszustand eintritt

    Junge und gesunde Personen profitieren in der PKV von besonders niedrigen Beiträgen. Denn bei Vertragsabschluss wird eine Gesundheitsprüfung durchgeführt, die den aktuellen Zustand erfasst. Je besser der Gesundheitszustand, desto günstiger die Einstufung. Gerade für Berufseinsteiger oder Personen, die langfristig in der PKV bleiben möchten, bietet sich hier die Möglichkeit, mit niedrigen Kosten einzusteigen und gleichzeitig von umfassenden Leistungen zu profitieren.

    Ein zusätzlicher Vorteil: In der PKV erfolgt keine dynamische Beitragserhöhung aufgrund von Gehaltssteigerungen, was langfristig für eine stabile finanzielle Belastung sorgen kann.

    Praxisbeispiel:

    Eine 25-jährige Berufseinsteigerin mit bestem Gesundheitszustand tritt in die PKV ein. Sie zahlt lediglich 450 € monatlich für einen umfassenden Versicherungsschutz. In der GKV müsste sie bei einem Jahresbrutto von 70.000 € doppelt so viel zahlen.

    Vorteil 6: Altersrückstellungen (selbst bestimmbar)

    Die PKV bildet sogenannte Altersrückstellungen, die dazu dienen, Beitragssteigerungen im Alter abzufedern. Versicherte zahlen in jungen Jahren etwas höhere Beiträge, um für den Ruhestand vorzusorgen. Diese Rückstellungen können in einigen Tarifen individuell erhöht werden, um die finanzielle Belastung im Alter weiter zu reduzieren.

    Ein Vorteil der Altersrückstellungen ist, dass sie – im Gegensatz zur Umlagefinanzierung der GKV – auf dem Kapitaldeckungsverfahren basieren. Das bedeutet, die Rückstellungen werden für den Versicherten individuell angespart und nicht zur Finanzierung anderer Versicherter verwendet. Damit schaffen Altersrückstellungen langfristige Sicherheit und Planbarkeit.

    Praxisbeispiel:

    Ein 30-jähriger Versicherter zahlt monatlich 500 €. Davon fließt von Beginn an ein Anteil in seine Altersrückstellungen. Mit 65 Jahren hat er so einen erheblichen Betrag angespart, die seine Beiträge im Ruhestand stabil halten. In der GKV gibt es dieses Prinzip nicht.

    Vorteil 7: Vertraglich vereinbarte Leistungen können nicht gestrichen werden.

    Ein zentraler Vorteil der PKV ist die Garantie auf vertraglich vereinbarte Leistungen. Einmal festgelegte Leistungen dürfen nicht gekürzt oder gestrichen werden, selbst wenn sich die gesundheitspolitische Lage ändert. Das unterscheidet die PKV grundlegend von der GKV, in der der Gesetzgeber Leistungen reduzieren oder neue Kostenbelastungen einführen kann. Für PKV-Versicherte bedeutet dies langfristige Sicherheit, da sie sich darauf verlassen können, dass ihr Leistungsumfang auch in der Zukunft gleich bleibt.

    Vertraglich vereinbarte Leistungen der PKV sind bis ans Lebens­ende garan­tiert: Nur bei der gesetzlichen Krankenkasse können Leistungen gestrichen werden.

    Praxisbeispiel:

    Ein privatversicherter Patient mit einer chronischen Erkrankung erhält teure Spezialmedikamente. Auch wenn sich die Kosten erhöhen, bleiben diese Medikamente weiterhin im Leistungsumfang. In der GKV könnte hingegen entschieden werden, dass diese nicht mehr vollständig übernommen werden.

    Vorteil 8: Leistungen sind stets anpassbar (z.B. bei Beitragserhöhungen)

    Sollten sich persönliche Umstände ändern oder die Beiträge in einem Tarif steigen, bietet die PKV umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten.

    Versicherte können:

    • In günstigere Tarife wechseln, wenn sie Kosten senken möchten.
    • Leistungen anpassen, z. B. Selbstbeteiligungen erhöhen oder bestimmte Zusatzleistungen streichen.
    • Zusätzliche Bausteine hinzufügen, wenn sich der Bedarf ändert.

    Diese Flexibilität ermöglicht es, die Versicherung jederzeit an neue Lebenssituationen anzupassen, was bei der GKV nur begrenzt möglich ist.

    Praxisbeispiel:

    Ein Versicherter, der plötzlich in finanzielle Schwierigkeiten gerät, kann in einen günstigeren Tarif wechseln, ohne seinen Versicherungsschutz komplett zu verlieren. Er erhöht z. B. seine Selbstbeteiligung und reduziert Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung.

    Vorteil 9: Überschussbeteiligungen

    Ein weiterer finanzieller Vorteil der PKV sind Überschussbeteiligungen. Wenn ein Versicherer wirtschaftlich effizient arbeitet und die Rückstellungen gut verzinst sind, profitieren Versicherte von diesen Überschüssen. Diese werden z. B. als Beitragssenkungen oder direkte Rückerstattungen weitergegeben. Für Versicherte bedeutet dies, dass sie aktiv an der wirtschaftlichen Entwicklung ihres Versicherers teilhaben können.

    Vorteil 10: Beitragsrückerstattungen

    Viele PKV-Tarife belohnen gesundheitsbewusstes Verhalten. Wer keine oder nur geringe Leistungen in Anspruch nimmt, erhält oft am Jahresende eine Beitragsrückerstattung. Diese kann mehrere Monatsbeiträge umfassen und motiviert Versicherte dazu, achtsam mit ihrem Gesundheitsverhalten umzugehen. Insbesondere bei längerfristiger Gesundheit können sich hier erhebliche Ersparnisse ergeben.

    Vorteil 11: Tarife für spezielle Berufsgruppen wie Ärzte und Beamte

    Bestimmte Berufsgruppen wie Ärzte und Beamte haben Zugang zu speziell zugeschnittenen PKV-Tarifen: Das sind dann zum Beispiel bestimmte “Ärztetarife” oder “Beamtentarife”. Diese berücksichtigen nicht nur die spezifischen Anforderungen und Risiken der Berufsgruppen, sondern sind häufig auch besonders günstig kalkuliert.

    Vorteil 12: Für Beamte besonders günstig durch die Beihilfe

    Beamte haben einen besonderen Vorteil in der PKV, da sie vom Staat die sogenannte “Beihilfe” erhalten, die je nach Familienstand 50–70 % der Krankheitskosten abdeckt. Für Beamte ist die PKV daher (fast ausnahmslos) deutlich günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung. Beamte wählen daher praktisch immer die private Krankenversicherung.

    Zudem profitieren Beamte von speziellen “Beamtentarifen”, die genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. In Kombination mit der Beihilfe ergibt sich für Beamte eine sehr günstige und leistungsstarke Krankenversicherung.

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    Nachteil 1: Keine dynamische Anpassung bei gesunkenem Einkommen

    In der gesetzlichen Krankenversicherung werden die Beiträge einkommensabhängig berechnet. Sinkt das Einkommen, beispielsweise durch Arbeitslosigkeit, Teilzeit oder eine berufliche Neuorientierung, passt sich der Beitrag automatisch an. In der PKV hingegen bleibt der Beitrag unabhängig vom Einkommen konstant. Das kann bei finanziellen Engpässen eine Belastung darstellen.

    Praxisbeispiel:

    Ein selbstständiger Grafikdesigner verdient in einem Jahr nur noch die Hälfte seines üblichen Einkommens aufgrund von Auftragsflauten. Während sein Beitrag zur GKV sinken würde, zahlt er in der PKV weiterhin den vollen Betrag, da der Beitrag auf Alter, Gesundheitszustand und Tarif basiert, nicht auf seinem Einkommen.

    Nachteil 2: In Vorkasse gehen

    In der PKV ist es üblich, dass Versicherte Rechnungen von Ärzten, Therapeuten oder Krankenhäusern zunächst selbst begleichen müssen. Anschließend reichen sie diese bei ihrer Versicherung ein, um die Kosten erstattet zu bekommen. Das kann für Versicherte finanziell belastend sein, wenn es um hohe Beiträge geht.

    Praxisbeispiel:

    Nach einer Zahnbehandlung erhält ein PKV-Versicherter eine Rechnung über 2.000 €. Er muss diesen Betrag vorerst aus eigener Tasche zahlen, bevor die Versicherung die Kosten (je nach Tarif vollständig oder teilweise) erstattet. Für Personen ohne ausreichende Rücklagen kann dies zu einer finanziellen Herausforderung werden. Obwohl viele Versicherer zügig erstatten, bleibt das Risiko, dass unklare Posten auf der Rechnung oder fehlende Unterlagen die Auszahlung verzögern.

    Nachteil 3: Rechnungen einreichen & eigenständige Abrechnung

    Während in der GKV die Abrechnung direkt zwischen Arzt und Krankenkasse erfolgt, sind PKV-Versicherte für die Verwaltung ihrer Gesundheitskosten selbst verantwortlich. Sie müssen jede Rechnung einreichen und mögliche Rückfragen der Versicherung klären. Dieser Verwaltungsaufwand kann zeitaufwändig sein.

    Praxisbeispiel:

    Ein Versicherter besucht im Quartal mehrere Fachärzte und erhält unterschiedliche Rechnungen. Einige Positionen müssen der Versicherung näher erläutert werden, was zusätzlichen Zeitaufwand bedeutet.

    Nachteil 4: Rückkehr zur GKV nicht ohne Weiteres möglich

    Wer einmal in die PKV gewechselt ist, kann nicht ohne Weiteres zur GKV zurückkehren. Der Wechsel ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, etwa wenn das Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt oder eine angestellte Tätigkeit aufgenommen wird.

    Nachteil 5: Gesundheitsprüfung erforderlich beim Eintritt in die PKV

    Bevor jemand in die PKV aufgenommen wird, ist eine Gesundheitsprüfung erforderlich. Personen mit Vorerkrankungen müssen mit Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen rechnen. In manchen Fällen kann der Antrag sogar abgelehnt werden.

    Praxisbeispiel:

    Eine 35-jährige Frau mit chronischem Asthma möchte in die PKV wechseln. Aufgrund ihrer Vorerkrankung wird ihr entweder ein hoher Risikozuschlag auf die Beiträge auferlegt oder die Kosten für Asthma-Behandlungen werden vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.

    Details zur Gesundheitsprüfung:

    Was umfasst die Gesundheitsprüfung?
    – Ein Fragebogen, in dem nach Vorerkrankungen, chronischen Leiden, Operationen, Krankenhausaufenthalten und anderen medizinischen Eingriffen gefragt wird.
    – Abhängig von der Krankenhistorie kann eine zusätzliche ärztliche Untersuchung angefordert werden.
    – Fragen zu Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Alkoholkonsum oder Übergewicht.

    Risikozuschläge und Leistungsausschlüsse:
    – Wer beispielsweise unter Diabetes, Bluthochdruck oder chronischen Rückenschmerzen leidet, erhält meist einen Zuschlag auf die monatlichen Beiträge, da er statistisch höhere Kosten verursacht.
    – Alternativ kann die PKV bestimmte Leistungen ausschließen. Zum Beispiel: Eine Person mit einer Knieverletzung könnte keinen Anspruch auf Operationen oder Physiotherapie im Zusammenhang mit dem Knie erhalten.

    Ablehnung des Antrags:
    – Wenn die Risiken als zu hoch eingestuft werden, kann die Versicherung den Antrag ablehnen. Dies ist besonders für ältere Menschen oder Personen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen ein Problem.

    Nachteil 6: Familie versichern kann teuer werden

    Ein weiterer Nachteil der PKV ist, dass es keine beitragsfreie Mitversicherung für Familienmitglieder gibt. Jedes Familienmitglied, ob Kind oder Ehepartner, benötigt einen eigenen Versicherungsvertrag. Je nach Familienplanung sollte daher kalkuliert werden, welche finanziellen Belastungen sich ergeben könnten.

    Nachteil 7: Keine Beitragsfreiheit bei längeren Krankheiten über 6 Wochen

    In der GKV gibt es die Regelung, dass Versicherte bei längerer Arbeitsunfähigkeit nach sechs Wochen Krankengeld erhalten und von den Beiträgen zur Krankenversicherung befreit werden. In der PKV gibt es diese Regelung nicht. Auch bei längerer Krankheit müssen die Beiträge weiterhin gezahlt werden.

    Fazit: Vorteile und Nachteile der PKV im Detail geklärt

    Die private Krankenversicherung bietet zahlreiche Vorteile, die vor allem in einer bevorzugten Behandlung, zusätzlichen Leistungen, individueller Tarifgestaltung und finanziellen Ersparnissen für bestimmte Personengruppen liegen. Privatversicherte profitieren von schnellerem Zugang zu Fachärzten, hochwertiger Diagnostik und Behandlung sowie Komfortoptionen wie Chefarztbehandlung und Einzelzimmer im Krankenhaus. Diese Vorzüge können zu einer höheren Lebensqualität und besseren medizinischen Versorgung führen.

    Auch die Möglichkeit, den Versicherungsschutz individuell anzupassen, sei es durch Tarife oder Zusatzbausteine, ist ein großes Plus. Finanzielle Vorteile wie Überschussbeteiligungen, Beitragsrückerstattungen oder die Entkopplung der Beitragshöhe vom Einkommen machen die PKV insbesondere für Selbstständige, Beamte und Gutverdiener attraktiv. Zudem bieten Altersrückstellungen langfristige Stabilität und Sicherheit.

    Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch deutliche Nachteile, die nicht ignoriert werden dürfen. Die fehlende Einkommensdynamik bei den Beiträgen kann bei Einkommensverlusten oder finanziellen Engpässen belastend sein. Die Vorkasse für Rechnungen sowie der zusätzliche Verwaltungsaufwand durch das Einreichen und Abwickeln von Abrechnungen stellen für manche Versicherte eine Herausforderung dar. Problematisch kann in manchen Fällen auch die mangelnde Flexibilität sein, da der Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung tendenziell nur unter strengen Bedingungen möglich ist.

    Wer eine erstklassige Versorgung möchte und in der GKV ohnehin bereits den Höchstbeitrag bezahlt, dem fällt die Entscheidung jedoch häufig nicht besonders schwer. Dafür hat die PKV zu viele Vorteile!

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